Pflegekräftemangel kostet Corona-Intensivbetten

Weil Pflegekräfte fehlen, können technisch vorhandene Intensivbetten nicht genutzt werden. Wir brauchen dringend eine Offensive für mehr Pflegekräfte, die noch in diesem Jahr 50.000 zusätzliche Stellen schafft und einen Gehaltsaufschlag von 500 Euro im Monat auf alle Pflegegehälter beinhaltet.

Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin hat zusätzlich gerade darauf hingewiesen, dass nicht alle nicht belegbaren Betten korrekt gemeldet werden. Wir haben auf Grund des Pflegekräftemangels daher noch weniger Betten frei als die offiziellen Zahlen zeigen. Wir nähern uns der Situation, die immer vermieden werden sollte: Die Zahl der schweren Corona-Fälle droht das Gesundheitssystem zu überlasten.

Das liegt neben dem Pflegekräftemangel auch daran, dass die Krankenhäuser derzeit praktisch unverändert Operationen durchführen, die planbar und von daher verschiebbar wären. Das müssen sie, weil sie anders als im Frühjahr jetzt keine Freihaltepauschalen bekommen. Die Freihaltepauschale wäre notwendig, um Krankenhäusern in einem profitorientierten Gesundheitssystem zu ermöglichen, angemessen auf die Krise zu reagieren ohne darüber Pleite zu gehen. Wir brauchen dringend eine Neuauflage der Freihaltepauschalen.

Die Situation zeigt aber auch, dass die Profitorientierung im Gesundheitssystem ein Fehler ist. Die medizinische Grundversorgung durch Krankenhäuser gehört nicht nach betriebswirtschaftlichen Kriterien organisiert. Die Krankenhäuser müssen zurück in öffentliche Hände. Das Fallpauschalensystem muss durch eine Finanzierung nach dem tatsächlichen medizinischen Bedarf ersetzt werden.

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