Schulgipfel und Digitalisierung: Karliczek bummelt Corona hinterher

Die Corona-Krise hat die Defizite in Sachen Digitalisierung an den deutschen Schulen offensichtlich gemacht. Gerade jetzt in der Corona-Krise wären Schulen auf der digitalen Höhe der Zeit wichtig, um auch bei Quarantänefällen den Unterricht auf gutem Niveau weiterführen zu können. Ein kräftiger Digitalisierungsschub wäre notwendig, um die Schulen fit für den Corona-Winter zu machen.

Dass nicht einmal die bescheidenen Ziele der Schulgipfel rechtzeitig umgesetzt werden, ist ein beschämendes Zeugnis für die deutsche Bildungspolitik. Wenn die Ankündigungen des Schulgipfels erst in einigen Monaten Realität werden, könnte das etwa mit der Zulassung eines Impfstoffes zusammenfallen. Wenn die Lehrkräfte erst nach Corona mit Dienstlaptops ausgestattet werden, ist das, wie wenn man jemandem den Regenschirm erst nach dem Regen gibt.

Tatsächlich genügt es aber nicht, die Lehrkräfte mit Dienstlaptops auszustatten. Schul-Laptops sind nach geltender Rechtsprechung notwendige Lernmittel, vergleichbar mit Schulbüchern. Alle Schülerinnen und Schüler müssen Zugang zu Schul-Laptops erhalten. Um den Nachteil von Kindern aus Haushalten ohne Internetanschluss auszugleichen, schlage ich vor, die Schul-Laptops auch gleich mit SIM-Karten für mobilen Internet-Empfang auszustatten.

Der Lehrerverband rät den Schülerinnen und Schülern bereits, mit dicken Schals und Jacken in die Schule zu kommen, da wegen Corona auch im Winter laufend gelüftet werden muss. Das wird notwendig, weil die Bundesregierung es versäumt hat, die Klassenzimmer mit antiviralen Luftfiltern auszustatten. Das muss dringend nachgeholt werden, denn Hand aufs Herz: den ganzen Schultag mit dicker Jacke in der Kälte zu sitzen, kann doch keine tragfähige Lösung sein.

Außerdem brauchen wir endlich eine bundesweite Task-Force aus Fachleuten und motivierten Lehrerinnen und Lehrern, die Lehrmaterialien erstellt oder zentral bereitstellt und sich für einheitliche Lernplattformen stark macht. Auf Länderebene brauchen wir ebensolche Task-Forces, die die Arbeit der Bundes-Taskforce an die Bedürfnisse der Länder anpasst und ergänzt.

Schließlich wäre es auch höchste Zeit, dass die Forderung der GEW umzusetzen, dass es in jeder Schule einen Systemadministrator gibt, der Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler unterstützt.

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